(AS) Rückblick: Viele ökumenische Veranstaltungen mussten/müssen aufgrund der Corona- Pandemie abgesagt werden. So gab es auch kein Treffen des ökumenischen Arbeitskreises, keine gemeinsamen Gottesdienste in 2020, keinen Martinsumzug, keine Eröffnungsandacht zum Rodenberger Weihnachtsmarkt, keine ökumenische Bibelwoche im Januar 2021, …. – Trotzdem bestand der Wunsch unserer Kirchengemeinden in Verbindung zu bleiben.
Pastor von Hering von der St. Johannes Gemeinde ergriff die Initiative und lud zum Zoom – Meeting ein. Es entstand ein reger Austausch und man traf sich im Februar 2021 inzwischen zum zweiten Mal in virtueller Form. Hier ein paar Einblicke…
Die Kirchengemeinden in und um Rodenberg sind froh, dass sie trotz der Einschränkungen durch die Corona- Pandemie und dem Lockdown für viele Teile der Gesellschaft weiterhin für ihren Nächsten da sein können.
Zwar gibt es durch die notwendigen Hygiene- und Abstandsregelungen Einschränkungen bei der Anzahl der Gottesdienstteilnehmenden und Veränderungen in den Gottesdienstabläufen aber zumindest besteht die Möglichkeit Gottesdienste und Andachten in unseren Kirchen- wenn auch ohne Gemeindegesang- zu feiern.
Die Seelsorger und Ehrenamtlichen haben mutig neue Wege beschritten und viele technischen Möglichkeiten wurden ausprobiert. In den Ge-meinden haben sich viele Menschen gefunden, die Ideen entwickelt haben und die bereit waren an Problemlösungen aktiv mitzuarbeiten.
So gibt es neben telefonischer Anmeldung zu Gottesdiensten in den Gemeinden den Weg sich über die Homepage, über QR- Code, App oder über E-Mail zu melden. Alle Facetten von Gottesdienstformen wer-den ausgeschöpft: Outdoor- Gottesdienste, YouTube Gottesdienste im Internet, Gottesdienste zum Anhören oder Predigten per Postversen-dung. Zu Weihnachten entstanden kontaktlose Krippenspiele mit Pappfiguren, als Hörversion, als Pantomime oder als digitales Krippenspiel. Der lebendige Adventskalender von St. Jacobi öffnete sich dank vieler Betei-ligter täglich im YouTube- Kanal. Und bei manchen Gemeindemitgliedern in Rodenberg schaute Maria und Josef auch als Krippenfiguren im Koffer persönlich vorbei.
Kirchliches Leben gestaltet sich neu durch Videokonferenzen, Telefonkonferenzen, E-Mail- Rundschreiben oder Briefversendung. So wurde z.B. der Sternsingersegen per Post verschickt. Die Asche für das Aschenkreuz am Aschermittwoch in der katholischen Gemeinde in ge-segneten Tütchen zum Mitnehmen verteilt. Mitglieder der Senioren-, Frauen- und Kindergruppen erhalten kleine Impulse und Aufmerksam-keiten in liebevollen Briefaktionen. Der Konfirmandenunterricht in St. Jacobi wird nicht in Präsenzform, sondern über anderweitige Medien durchgeführt. Konfirmanden werden per App direkt vom Pastor angeschrieben.
Unsere Kirchengemeinden rund um Rodenberg, Apelern, Lauenau und Bad Nenndorf sind sich sehr verbunden und unterstützen sich gegensei-tig bei kirchlichen Aktionen. Ein großer Erfolg war zum Beispiel die Han-dysammelaktion für Missio im November 2020.
Und Planungen für 2021 bestehen… In der Passionszeit wird es in St Markus jeden Mittwoch eine ökumenische Andacht geben. Auch für Christi Himmelfahrt wird in Lauenau ein Gottesdienst im Freien geplant. In Rodenberg hofft man am Pfingstmontag- zur Geburtsstunde der Kir-che- hoffentlich einen ökumenischen Gottesdienst auf der Museumsin-sel feiern zu können. Wir möchten Gemeinschaft leben und Zeichen setzen, hieß es, als der Vorschlag kam, am zweiten Sonntag im Juli einen ökumenischen Gottesdienst zu feiern. An diesem Termin findet traditionell ein ökumenischer Zeltgottesdienst anlässlich des historischen Rodenberger Bürgerschützenfestes statt. Man war sich einig, dass auch falls das Schützenfest 2021 wegen der Corona- Pandemie evtl. nicht stattfinden wird, ein Gottesdienst die Menschen zusammenbringen könnte. Der Gemeinschaftsgedanke dieses Stadtfestes soll hierdurch weiterleben und die Hoffnung auf baldige, gemeinsame, frohe Stunden mit Gesprächen, Tanz und gemeinsamen Feiern soll genährt werden.
Neben allen Widrigkeiten hat Corona auch sein Gutes. Die Pfarrheime werden nicht oder kaum genutzt und können mal gründlich überholt werden. Pfarrer Lerche berichtete zum Beispiel, dass in Bad Nenndorf die Toiletten saniert wurden und das Mariä Himmelfahrt in Rodenberg die Küche im Pfarrheim renovieren will. Ein anderer Seelsorger berichte-te, dass er sich gezielter auf den Inhalt seiner Gottesdienste vorbereiten kann, da er aus den Anmeldelisten sehen kann, wer am Gottesdienst teilnehmen wird. Und irgendwie wird der Gottesdienstbesuch scheinbar interessanter, je rarer die Plätze in der Kirche sind…
Almuth Sassmann vom ökumenischen Arbeitskreis
„…denn nie sind wir allein, stets sind wir die Deinen. Lachen oder Weinen wird gesegnet sein.“ (GL 451)